Anti-Mobbing Trainings und deren Struktur
Trainings sind ein zentraler Bestandteil der Mobbingprävention.
- Die Trainings beinhalten das Erkennen und Benennen von Mobbing. Ich möchte Ihnen bereits jetzt eine anfangs schwierige, dann wunderschöne Situation beschreiben. Diese ist mir persönlich widerfahren. Und sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Kindern bereits sehr früh, die Wichtigkeit des sozialen Umgangs mit auf den Weg zu geben.
- Meine Kinder sind im Jahre 2025 4 und 6 Jahre alt. Sie lieben die Einfachheit und schaffen es tatsächlich noch 3 h im Haus oder auch im Garten zu spielen. Dadurch dass wir neben Schule und Kindergarten, kaum eine Veranstaltung besuchen, haben sie die Möglichkeit selbst Ideen zu entwickeln und diese sind manchmal so unglaublich faszinierend, wundervoll, zum Lachen und machen mich sehr stolz.
- Hier sei gesagt, ich bin der Meinung Kinder brachen nicht 5 verschiedene Hobbys neben Kindergarten und Schule. Vielmehr brachen sie einen Ort der Ruhe und der freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, wie es auch das Grundgesetzt vorschreibt ;)
- Trotzdem haben wir eine Aktivität in Sindlbach, einem kleinen Dorf nähe Neumarkt in der Oberpfalz, aus dem wir kommen.
- Meine Kinder und ich gehen ins Kinderturnen. Ich bin dort nun auch Trainerin und leite eine relativ große Gruppe mit Unterstützung von 3 wundervollen Mädchen im Alter von 11 Jahren. Auch das finde ich toll. Wenn es kleine Mädchen gibt, die sich für die ganz kleinen ehrenamtlich engagieren - Hut ab Mädels, ihr macht das klasse.
- Nun zu unserem Vorfall hier im Turnen:
- ein Mädchen im Alter von 5 Jahren saß in der Ecke und weinte - nennen wir sie Eva. Ich, als Trainerin ging hin zu ihr und fragte sie warum sie weinte. Sie erzählte mir ganz schüchtern und voller Kummer, dass sie von den 5 Kindern da drüben geärgert wird und das war auch schon letzte Stunde so.
- Mein Motto ist: Störungen haben Vorrang. Also rief ich alle Kinder und Trainer 15 Min. vor Turnende zusammen. Es sahen 2 Mamas zu. Zusammen bildeten wir einen Sitzkreis. Die Kinder hörten artig.
- Ich sagte: Liebe Kinder, ihr habt heute wieder richtig gut geturnt. Leider habe ich jedoch gemerkt, dass es einer Person hier nicht gut geht und sie auch geärgert wurde.
- Ich möchte mit euch gerne eine Runde machen, in der jeder sagen darf, wie man miteinander umgeht. Es war eine wundervolle Runde. Groß und Klein benannte schöne Dinge wie z. B.,
- man lässt jeden ausreden
- niemand wird ausgelacht
- man haut nicht
- man schließt nicht aus
- man hilft einander
- man hört sich zu
- man behandelt jeden, wie man selbst behandelt werden will.
Darauf hin bedankte ich mich und wünschte einen schönen Tag.
Die Kinder, die betroffen waren, bat ich jedoch nochmals hierzubleiben.
Wir bildeten zu 6. einen kleinen Kreis und ich fragte ob ihnen etwas aufgefallen sei. Sie standen von sich aus auf und gingen zu Eva, um sich zu entschuldigen.
Es war für mich wunderschön anzusehen und von dieser Stunde an gab es hier kein Problem mehr. Auch die Runde führte zu noch mehr Stabilität in der Turnstunde.
Nun bleibe ich gerne in dem Bereich der Schule. Meine große Tochter Anna, kam im September 2025 in die erste Klasse. Sicher ist mir deshalb die Prävention und auch die mögliche Auflösung einer bereits schwierigen Situation eine Herzensangelegenheit. Ich, wie sicher jede andere Mutter auch, möchte ihrem Kind Werte und Normen vermitteln, um ihr die Möglichkeit zu geben, ein selbstbestimter, selbstbewusster, mitfühlender Erwachsener zu werden.
Wenn das Kind bereits "in den Brunnen" gefallen ist:
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Mobbing
Schnelle Maßnahmen sind notwendig, um Mobbing zu stoppen.
- Intensivierte Kommunikation und Konfliktpotentialanalyse sind entscheidend.
- Externes Know-how, wie von Polizei oder Schulpsychologen und Beratern sollte genutzt werden.
Interventionsplan zur Mobbingbewältigung
Ein strukturierter Interventionsplan ist notwendig.
- Gespräche mit allen Beteiligten sind wichtig, um die Situation zu klären.
- Mediations- und Fragetechniken helfen, die Betroffenheit herzustellen.
Warum Bestrafung bei Mobbing i. d. R. nicht greift:
Stellen wir uns vor:
Hans, ein 11-jähriger Schüler, wird über einen längeren Zeitraum sehr geärgert. Die Betroffenen sind die "Anführer" der Klasse. Jeder will dazugehören. Die Kinder haben in diesem Alter ihre "Gruppe" für sich meist noch nicht gefunden. So entstehen Anhänger und Mitläufer. Aber es gibt auch immer Kinder, die sich nicht anschließen, also auf keiner Seite stehen und für sich dem Unterricht folgen - vielleicht auch in anderen Kleingruppen.
Wenn nun auffällt, dass Hans geärgert wird, oder Hans schafft es sogar, selbst einen Lehrer anzusprechen, was passiert dann normalerweise?
Man spricht mit dem Schüler. Bestraft ihn. Wenn jetzt der "Täter", nennen wir ihn Peter, aber erfährt, dass Hans etwas gesagt hat, hört diese für Hans bereits unerträgliche Situation einfach auf? - Normalerweise nicht. Was passiert denn dann? Es könnte passieren, dass Hans nach der Schule abgefangen wird. Er wird womöglich als Petze beschimpft, ihm wird gedroht oder er wird auch körperlich attackiert. Sowas lässt sich kein Kind gefallen.
Das ist wie bei uns.
Wir haben Streit mit jemandem. Wenn wir uns nun im Gespräch wehren, fährt in der Regel "die Mauer" des Gegenübers hoch. Oder warum sonst gibt es zahlreiche Kommunikationsseminare und -modelle, wie man lernt in der Ich-Botschaft zu sprechen und in Ruhe seine Bedürfnisse zu äußern? Hier kann man u. a. die Begründer Schultz von Thun, Watzlawick, sowie Shannon und Weaver nennen. Wenn wir jedoch zu einem Dritten gehen und unseren Partner/ Arbeitskollegen "verpfeifen", was würde hier passieren? Würde er netter und liebevoller mit uns umgehen, oder würde er uns in seine Gruppe integrieren? Wahrscheinlich nicht.
Ich bin der Meinung ein neuer Ansatz muss her. Es geht darum, Mobbing an der Wurzel zu packen und in seiner Gesamtheit "Schach Matt" zu setzen - und das alles, ohne Peter zu bestrafen. Doch wie soll das gehen? Soll er einfach so davon kommen? So denken sicher Menschen, die sich für Hans einsetzen.
Es geht in solch einer Situation nicht darum, Dinge die in Schieflage geraten sind zu bewerten. Vielmehr geht es darum das System in seiner Gesamtheit aufzulösen und Teamfähigkeit wieder herzustellen.
Dies funktioniert mit der Arbeit aller Betroffenen.
Wer ist involviert:
Der Täter/ die Täter
Die Verstärker auch genannt Mitläufer und das Opfer
Fazit zur Mobbingprävention und Intervention
Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend für die Mobbingprävention.
- Kompetenzen müssen entwickelt und soziale Prozesse gestaltet werden.
- Ein systemisches Vorgehen ist notwendig, um nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Strategien und Programme zur Mobbingintervention
Verschiedene Programme und Konzepte unterstützen die Mobbingintervention.
Förderung einer konstruktiven Konfliktkultur
Eine positive Konfliktkultur ist entscheidend für die Mobbingprävention.
- Personen lernen, konstruktiv mit Kritik und Konflikten umzugehen.
- Spielregeln und ein verbindlicher Verhaltenskodex sind wichtig.
Was will ich damit sagen? Wenn man bereits früh anfängt und den Kindern den sozialen Umgang spielerisch näherbringt, könnte man es schaffen, dass Mobbing in der extremen Dimension nicht entstehen kann.
Dafür stehe ich und unterstütze von Herzen gerne mit Präventivprogrammen.
Diese werden aktuell entwickelt.
Es entsteht ebenfalls ein Konzept, um eine mögliche Auflösung von Mobbing zu erreichen, ohne die "Täter" zu bestrafen.
Hier halte ich bereits Vorträge.
Sollte ich mit meinem Angebot ihr Interesse geweckt haben, würde ich mich sehr freuen, wenn sie mit mit Kontakt aufnehmen.
Vielleicht ist es ja der Beginn einer spannenden Reise.
Deine Carolin